Pierre Bourdieu war ein französischer Soziologe, Anthropologe und Philosoph, geboren am 1. August 1930 in Denguin, Frankreich und gestorben am 23. Januar 2002 in Paris.
Bourdieu ist vor allem bekannt für seine Arbeiten im Bereich der Sozialtheorie und Kultursoziologie. Er entwickelte eine Reihe von Konzepten, die einen bedeutenden Einfluss auf die Sozialwissenschaften hatten, wie z.B. das Konzept des sozialen Kapitals, des Habitus und des kulturellen Kapitals.
Bourdieu war ein Kritiker des strukturalistischen Denkens und betonte die Bedeutung sozialer Praktiken und Machtbeziehungen in der Gesellschaft. Er führte den Begriff des symbolischen Kapitals ein und analysierte die soziale Reproduktion von Ungleichheit durch Bildungssysteme und kulturelle Institutionen.
Sein bekanntestes Werk ist "Die feinen Unterschiede: Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft", in dem er die soziale Schichtung und Distinktion in der französischen Gesellschaft untersuchte. Er prägte auch den Begriff des kulturellen Kapitals und argumentierte, dass der Besitz von kulturellem Kapital den Zugang zu Macht und Prestige bestimmt.
Bourdieu war darüber hinaus politisch engagiert und setzte sich für soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit ein. Er war ein prominenter Kritiker des neoliberalen Kapitalismus und der Ungleichheit in modernen Gesellschaften.
Obwohl er zu seinen Lebzeiten oft kontrovers diskutiert wurde, gilt Bourdieu heute als einer der einflussreichsten Sozialtheoretiker des 20. Jahrhunderts. Seine Werke sind nach wie vor von großer Bedeutung für die Soziologie, Anthropologie und Kulturwissenschaften.
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